Sisi

Das monatelange Warten hat sich gelohnt: Seit gestern kann man alle sechs Folgen der neuen Sisi Serie in der RTL+ Mediathek schauen. Als großer Sisi-Fan, konnte ich mir dieses Highlight natürlich nicht entgehen lassen und habe tatsächlich direkt alle Folgen gebinged.

Weg mit dem Kitsch und her mit der Realität

Wer bei dem RTL+ Original eine kunterbunte Märchenwelt erwartet, sollte die Ansprüche ein wenig senken. Man darf bei dieser Verfilmung auf keinen Fall mit der Erwartungshaltung der kultigen Sissi-Triologie herantreten. Anders als in dem Dreiteiler mit Romy Schneider, erwartet einen hier ein schöner Mix aus historisch aufgearbeiteten Fakten, einer Prise Liebesgeschichte und vor allem eins: Harte Realität. So zeigen Jannik Schühmann (spielt Kaiser Franz-Joseph) und Dominique Devenport (spielt Kaiserin Elisabeth), wie der Ehealltag des Kaiserpaares während des absolutistisch und zentralistisch regierten Österreichs wirklich aussah. Neben den Niederlagen im Bruderkrieg und zweiten Italienischen Unabhängigkeitskrieg, kämpfte das Paar nämlich mit Verlust, Eifersucht und anderen Problemen.

Softporn statt Bilderbuchromantik

Bereits in der allerersten Szene der Serie, bekommt man eine sich selbst befriedigende Sisi zu Gesicht. Sagt doch schon einiges aus, oder? Das sexuelle Verlangen des Kaiserpaares nacheinander scheint unstillbar. So herrschen bereits in der ersten Begegnung  elektrisierende Schwingungen zwischen den beiden und man wartet förmlich nur darauf, dass sie übereinander herfallen. Das Level steuert sich konsequent durch den Rest der sechs Folgen.

Mein Fazit zur Serie

Bei mir zu hause ist es Tradition, dass man zu Weihnachten die Sissi-Trilogie schaut. Bei der romantischen Verfilmung der Kultfilmreihe rückten die historischen Fakten jedoch zugunsten der kitschigen Liebesgeschichte in den Hintergrund. Bereits als kleiner Stoppelhoppser hab ich mich gefragt, warum Franz-Jospeh und Elisabeth sich nie streiten. Da muss es doch auch mal knallen!“, hab ich mir gedacht. Und genau solche realitätsnahen Szenen bekommt man in der RTL+ Serie zu sehen. So werden hier auch Tabuthemen wie Sex, Prostitution und Krieg angesprochen. Außerdem erfährt man die tiefgründigen Gefühle der verschiedenen Charaktere.

Die Aufmachung, Umsetzung und Szenerie erinnert ein wenig an andere Historienfilme wie z.B. Das Adlon. Eine Familiensaga“, Charité“ oder Oktoberfest 1900″, was mir persönlich sehr zusagt.

ILO-Bewertung: 5 von 5 Sternen ⭐🎬
Streaming-Plattformen: Zu sehen auf RTL+

Von Lina