Adventsgeschichten aus dem Tierheim Oldenburg | Teil 4

Könnt ihr es fassen? Der 4. Advent steht vor der Tür! Wahnsinn, somit ist Weihnachten nicht weit entfernt. Wir freuen uns auf besinnliche Stunden mit den Lieben, doch sind auch gleichzeitig traurig. Denn heute lest ihr vorerst unsere letzte Adventsgeschichte aus dem Tierheim Oldenburg. Allerdings kein Grund zur Sorge. Erstens wird es wieder eine Adventszeit geben und zweitens gibt es auch heute noch einmal etwas Schönes für euch zu gewinnen! Außerdem planen wir für 2022 bereits weitere gemeinsame Herzensaktionen mit dem Team. Ihr dürft gespannt sein. Doch jetzt gibt es erst einmal Bantus schöne Story für euch.

Tierheim OL Gewinn

DAS KÖNNT IHR GEWINNEN

Bevor es mit der Geschichte losgeht, zeigen wir euch noch schnell, was ihr heute Schönes gewinnen könnt! Nämlich dieses mega cooler, vom Tierheim-Team selbst ernannte „Styler to go“-Set. Wie liebens! ♡

Heute gibt es für euch 1 x 1 Tierheim Set „Styler to go“ zu gewinnen. Hier seht ihr, was alles dabei ist. Das Gewinnspiel läuft über unsere Instagram-Seite @ich.liebe.oldenburg. Schaut doch direkt einmal hier vorbei. VIEL GLÜCK!

HIER LEST IHR BANTUS STORY STRAIGHT FROM THE HEART

Jingle & Bell

Als ich letzte Woche wieder im Büro aufgepasst habe, dass auch jeder seine Arbeit richtig macht, lauschte ich bei einem skandalösen Telefonat mit. Es ging um zwei Katzenkinder, die bei einem Altkleidercontainer in einem Karton ausgesetzt wurden. Was ist denn das bitte für eine bodenlose Frechheit? Bei dieser Eiseskälte?! Schnell huschte Tierpflegerin Verena mit einer Transportbox und den Autoschlüsseln an mir vorbei und düste los.

Da ich aber zum Feierabend rum so beschäftigt damit war, die Einnahmen des Tages zu kontrollieren, bekam ich gar nicht mit, wie die ausgesetzten Kätzchen zu uns kamen. Später aber, bei meinem Kontrollgang, ob auch alles an seinem richtigen Platz steht, fand ich die beiden. In der Quarantäne poltert es in einer der Boxen ordentlich, schnell knipste ich das Licht an, um zu gucken wer denn bitte zur Nachtruhe so einen Krach macht. Plötzlich war es still und mich starrten 2 grüne Augenpaare an, der Rest war komplett schwarz. Sinnig ging ich zu ihnen und lies mich vor der Box nieder. Meine alten vier Buchstaben hatten nicht einmal den Boden berührt, als die beiden schon anfingen, mir durcheinander und aufgeregt gefühlte 1000 Fragen zu stellen.

Direkt schwebten mir zwei Namen im Kopf rum: Jingle & Bell

Dafür, dass die beiden heute Morgen noch in der Kälte saßen, ging es ihnen ja schon wieder ganz gut, belächelte ich die Situation. Ich bellte die beiden einmal an und sie verstummten, jetzt musste ich lachen. Da ich keine der Fragen verstanden hatte, meine Ohren sind halt auch nicht mehr die besten, fragte ich die beiden nach ihren Namen. So ganz genau wussten die beiden Kleinen das aber nicht. Kein Problem für den 7. Bantu-Sinn. Direkt schwebten mir zwei Namen im Kopf rum: Jingle & Bell! Das waren die Namen. Unbegeistert schienen die Mädels davon nicht zu sein, denn sie starrten mich fröhlich an.

Ich unterhielt mich die ganze Nacht mit Jingle und Bell. Erst beantwortete ich ihre ganzen Fragen und dann war ich dran, die beiden auszuquetschen. Sie erzählten mir, dass sie eigentlich in einer kleinen Wohnung gewohnt hatten, wo zwar nie wirklich viel Platz zum Toben war, die beiden sich diesen aber schon irgendwie immer gesucht hätten. Das störte aber wohl den Besitzer, denn die Wohnung war abends nicht wieder zu erkennen. Immerhin hatten die beiden sich die Möbel immer fein zurecht geschoben. Dann ging es Plötzlich in einen dunklen Karton. Erst haben die Süßen sich da nichts bei gedacht und im Karton rumgespielt. Es wurde jedoch immer kälter und kälter, sodass die beiden irgendwann nur noch miteinander gekuschelt haben, um sich warm zu halten.

Jingle und Belle Tierheim Oldenburg

Sie sahen alles ganz positiv

Dann endlich – der Karton wurde geöffnet, sie freuten sich schon auf ihren Halter, doch angeschaut wurden die beiden von einem netten Herrn. Sie meinten, auf seiner Weste stand irgendein komisches buntes Wort, gemerkt hatten die beiden sich das aber beim besten Willen nicht. Als nächstes wussten die beiden nur noch, dass sie in einen warmen Raum gebracht wurden und ihnen Essen vor die Nase gestellt wurde. Und schwupps, waren sie auch schon hier.

Viele andere Katzenmädchen wären jetzt am Boden zerstört gewesen und hätten die ganze Nacht geweint, aber nicht die beiden. Sie sahen alles ganz positiv, Jingle sagte: Hier ist es doch so schön warm und es gibt ganz köstliches Futter. Bell meldete sich auch zu Wort und schwärmte von dem weichen Bett und dem ganzen Spielzeug das sie bekommen hatten. Wenn nur alle immer alles so positiv sehen könnten, wie die beiden. Der Abend zog sich bei den beiden noch ein wenig in die Länge, doch irgendwann schliefen sie einfach mitten beim Reden ein.

Die beiden bekamen eine große Wohnung mit viel Platz

Die Tage vergingen und die beiden stellten jeden Tag aufs Neue ihre Quarantäne-Box auf den Kopf. Der Tierarzt kam und untersuchte beiden. Selbst dabei waren sie voller Liebe und ließen alles zu, was der der Tierarzt zur Untersuchung durchführte. Das konnte ich ja mal so gar nicht verstehen. Da die beiden zu ihrer positiven Einstellung scheinbar auch noch das beste Immunsystem der Welt hatten, durften Jingle und Bell ziemlich schnell ins Katzenhaus zu den anderen Katzenkindern ziehen. Vom ersten Tag an zogen die Mädels alle Besucher und das Tierheimteam in ihren Bann. Egal hinter welcher Ecke ich stand, überall wurde von den beiden geschwärmt. Da wurde ich doch fast ein bisschen eifersüchtig.

Es dauerte nicht lange, da kam eine nette Dame ins Tierheim, die nach zwei jüngeren Katzen fragte. Direkt dachten alle Tierpfleger das Gleiche. Denise setzte sich mit der Interessentin in das Zimmer und Jingle & Bell ließen sich nicht lange bitten – direkt wurde auf der Dame gespielt und getobt, was das Zeug hielt. Da fiel die Entscheidung wohl nicht schwer. Auch wir waren sehr zufrieden, denn die beiden bekamen eine große Wohnung mit viel Platz und wenn sie erst einmal groß genug sind, dürfen sie sogar nach draußen.

Nach einer Woche, in der die beiden mir ungeduldig die Ohren abgekaut und mich täglich bestimmt hundertmal gefragt haben, wann sie denn jetzt endlich ausziehen dürfen, war es so weit. Von alleine stiegen Jingle und Bell in ihre Transportbox, jeder hatte sein Lieblingsspielzeug im Gepäck und das Abenteuer ins neue zu Hause konnte beginnen.

Ich gebe ja zu, ich vermisse das abendliche Gepolter von den beiden schon sehr, aber so feiern sie ihr erstes Weihnachtsfest gemeinsam mit einer liebevollen Dame im neuen Zuhause und werden die ganze Zeit bekuschelt! Das ist doch ganz wunderbar!

In diesem Sinne – denkt an eure Liebsten, und schöne Weihnachtstage!

Euer Bantu 

Freya-Alessa-Bodem

Von Freya-Alessa