Leider hat sich seit vielen Wochen niemand nach ihr erkundigt und so sitzt sie weiter in ihrem Panzer, fährt ab und zu neugierig den Hals aus und hofft auf bekannte Gesichter und Gerüche und den wunderschönen Bantu. Aber ich kann mich auch nicht um alles kümmern, ich hab auch nur vier Pfoten… ich bin doch kein Oktopus!

Naja Freunde, wisst ihr was mich wirklich bedrückt? Richtig, mein Spiegelbild nicht, aber schon so die eine oder andere Geschichte hier. Denn wenn sich bald in der Weihnachtszeit meine Pfoten während der Morgenrunde in den ersten unberührten Schnee drücken und ich schwanzwedelnd durch den Tierheimgarten stapfe, schaue ich in Richtung des Katzenhauses. Ich freue mich über mein Spiegelbild und hoffe, dass dort im Kratzbaum keine Schildkrötentigerkatze mehr ihren Kopf durch die Öffnung steckt, sondern schön muckelig und eingerollt auf einer kuscheligen Decke bei ihrer neuen Familie den Kopf gekrault bekommt. Es mag für mich der beste Ort der Welt sein, meine Tierheimfamilie ich und lieben uns, aber für viele Bewohner ist das Tierheim eben einfach traurig. Alle Pfleger geben sich so viel Mühe. Vor allem Verena und Jasmin mit Arwen. Es fehlt ihr an nichts. Und eben doch, ist ihr das hier einfach alles zu viel. Es fehlen die Ruhe und dieser eine Mensch, in einer Wohnung. Einige Kollegen hier können sich teilweise wirklich gut verkaufen. Richtige kleine Rampensäue in der Vermittlung.  Aber für einige ist es schwer. Sie haben Angst, brauchen Zeit und Geduld. Sie trauen sich einfach nicht, so heftig cool wie Carlo durch die Stube zu hüpfen und allen Besuchern high five zu geben, weil sie meinen, sie wären der Mittelpunkt der Erde. Was sie selbstverständlich auch nur glauben zu sein, denn es gibt ja nur einen Mittelpunkt der Erde. Mich.