Filmfest 2020: Was in diesem Jahr anders läuft

Beim 27. Internationalen Filmfest in Oldenburg läuft aufgrund der Corona-Situation in diesem Jahr so einiges anders. Nun stehen die Termine für die Vorab-Screenings und die Posterauktion fest. Die Warm-Up-Screenings finden draußen statt, das Event wird zum Teil in eure Wohnzimmer verlagert und ihr dürft nicht in den Knast! Wie ihr euch dieses Erlebnis vorstellen dürft und was es damit auf sich hat, erzählen wir euch jetzt.

Vorab-Screenings und Posterauktion

Auch in diesem Jahr wird es zur Einstimmung auf das Filmfestival zwei Vorab-Screenings geben. Gezeigt werden der Kultfilm „The Big Lebowski“ am 3. September und der Feelgood-Food-Film „Kiss the Cook — So schmeckt das Leben!“ am 8. September. Es bestand zuerst Sorge, dass die Einstiegs-Veranstaltungen in diesem Jahr entfallen müssen. Nun stehen die Termine fest. Ganz so wie immer ist es dennoch nicht. An beiden Terminen werden die Filme um 20.30 Uhr auf der Dachterrasse des Schiller in den Schlosshöfen unter freiem Himmel vorgestellt. Der Eintritt ist frei, die Zahl der Sitzplätze ist allerdings begrenzt. Es gilt hier also — wer zuerst kommt, mahlt zuerst!

Apropos mahlen, die Screenings haben außerdem einen weiteren Twist. Den Besuchern wird zu beiden Filmen der passende Drink serviert. Ein White Russian zu Lebowski und ein Cuba Libre zum Cook. Um in diesen Genuss zu kommen, müsst ihr aber auch abliefern. Ebenfalls abgestimmt auf die Filme sollt ihr am 3. September in Bademantel und Sandalen zur Vorstellung kommen, am 8. September im Che Guevara-Outfit mit rotem Barett. Dann bekommt ihr nicht nur eine Spirituose spendiert. Auch eine Freikarte fürs Filmfest gehört zur Belohnung.

Am 4. September um 21.00 Uhr werden im Polyester wieder einige Raritäten und Liebhaberstücke aus dem Poster-Archiv der Filmfest-Crew versteigert. Auch hier ist der Eintritt frei und jeder hat die Möglichkeit, ein Sammlerstück aus nunmehr 27 Jahren Filmfest-Geschichte zu ergattern. Die Erlöse der Auktion möchte sich das Filmfestival-Team nicht selbst in die Tasche stecken. Um die Umsatzeinbußen während des Lockdowns ein wenig besser kompensieren zu können, werden sie vollständig ans Polyester weitergegeben.

Vorbereitung auf das etwas andere Filmfest

Durch die immer noch anhaltende Corona-Situation mussten die Veranstalter des Filmfestivals früh einige Änderungen in der Planung vornehmen. Mit den unverhofften neuen Problemen sind sie jedoch von Anfang an ziemlich charmant umgegangen. Bereits im Mai wurden über tausend Mundmasken im Oldenburg-Design an Filmfest-Fans verschenkt und in Oldenburg verteilt. Das Filmfest-Team propagiert von Herzen gerne Lokalpatriotismus und handelt auch dementsprechend. Umso schwerer fiel die Entscheidung, das Filmfest im Notfall vollständig digital stattfinden zu lassen. „Film und Kino haben eigentlich keinen Platz im Digitalen. Das Schöne daran ist gerade beim Filmfest das gemeinsame Erlebnis, am besten in einem Raum“, so Torsten Neumann im August bei der Pressekonferenz im Casablanca-Kino.

Das Festival findet nun sowohl digital als auch an den gewohnten Veranstaltungsorten statt. Dort natürlich angepasst an die vorliegenden Hygienevorschriften. Um ein digitales Filmfest für alle Interessierten zu ermöglichen, wurde das Unternehmen „Kooperative web“ aus Bremen als Webdesigner hinzugezogen. Über das Medienunternehmen Pantaflix soll dann der Verkauf der digitalen Festivaltickets abgewickelt werden. Somit wird das 27. Internationale Filmfest in diesem Jahr auch tatsächlich international über die Bildschirme flimmern können. Die Tickets für das Filmfest „vor Ort“ werden wie gehabt über die Vorverkaufsstellen verkauft — in den Büroräumen des Chapeau im Herbartgang, in der Touristen-Information und im Famila Einkaufsland Wechloy. Hier sollen auch Gutscheine verlost werden, wenn man im Kostüm seines Lieblings-Filmstars kommt oder Kinder ihre Lieblingsszenen aus Filmen malen.

Tickets im Vorverkauf

CHAPEAU / CONTENTLEY MEDIA

Herbartgang 19

Tel: 0152 25 299 905

Mo – Sa | 9 – 11 &  17 – 19 Uhr

TOURISMUS-INFORMATION

Lange Straße 3

Tel: (0441) 361 613 66

Mo – Fr | 10 – 18 Uhr & Sa | 10 – 16 Uhr

KULTURETAGE

Bahnhofstraße 11

Tel: (0441) 36 16 13 66

Mo – Fr | 10 – 19 Uhr

FAMILA EINKAUFSLAND WECHLOY

Posthalterweg 10

Tel: (0441) 7940

Mo – Sa | 8 – 20 Uhr

Seit dem 09. Juli findet ihr auch den Ticketverkauf für alle Filme für euer eigenes Wohnzimmer online im Ticketshop! Wir haben uns direkt bedient und machen es uns am Wochenende richtig gemütlich – denn so ein internationales Filmfest gab es wohl noch nie!

Worauf wir uns freuen dürfen

Zur Eröffnung des Filmfests sollen in diesem Jahr Goodie Bags von Chef’s Kitchen an die Oldenburger verteilt werden. Auch daheim sollt ihr zu diesem Anlass gut verpflegt sein. Wer lieber vor Ort ist, besucht das Casablanca, das Cine k oder die Kulturetage. In diesem Jahr werden etwa 35 bis 40 Filme gezeigt. Trotz Corona dürfen wir uns also in diesem Punkt über ein beinahe normales Festival freuen. Gezeigt werden eine ganze Reihe an Independent-Filmen. Viele darunter werden ihre Welt- oder Europapremiere erleben. Auch deutsche Filme vom NDR und einige Kurzfilme sind dabei. Diese werden als ein Screening gezeigt.

Unter den Streifen, die auf den Leinwänden und Bildschirmen zu sehen sein werden, befinden sich Titel wie American Thief, The Longest Night oder Savage State. Wie in jedem Jahr werden der Publikumspreis, der Darstelleraward und der Kurzfilmpreis vergeben. Der alljährliche Fotowettbewerb wird über Social Media ausgetragen. Die Screenings in der JVA entfallen in diesem Jahr leider komplett. Die Inhaftierten dürfen noch immer keinen Besuch empfangen. Trotzdem will das Filmfest-Team einige Filme über einen internen Fernsehsender in die Zellen übertragen.

Das Erlebnis im Wohnzimmer

Die Tickets werden in diesem Jahr wohl insgesamt teurer werden. Dies liegt vor allem an der Aufteilung des Filmfestes in eine digitale und eine lokale Variante. Entscheidet man sich für das Filmfestival im eigenen Wohnzimmer, erhält man vor den Screenings einen Code. Durch dessen Eingabe kann man dann den Film schauen. Um wenigstens zeitlich ein gemeinsames Erlebnis zu schaffen, soll es auch digital feste Anfangszeiten geben. Schaltet man zu spät ein ist die Chance verpasst. Daher empfiehlt es sich, bereits eine Viertelstunde vorher einzuschalten. Auch zu Hause soll das bestmögliche Feeling garantiert werden können. Daher wird es die Möglichkeit geben, sich das Filmfest-Essen nach Hause zu bestellen. Hier will man verschiedene Preiskategorien mit dementsprechendem Festival-Food anbieten. Kooperationen wie die mit den Köpfen hinter dem Luv und Lee Gin sorgen außerdem dafür, dass kein Durst ungestillt bleiben muss.

Wenn ihr Interesse am Filmfest habt und weiter up to date bleiben wollt, dann könnt ihr euch auf der Internetseite des Filmfestivals oder auf seiner Facebook– und Instagram-Seite regelmäßig mit den neusten Informationen versorgen.

Wollt ihr auch gerne mal wieder etwas im Freien unternehmen? Werdet ihr den Kramermarkt in diesem Jahr vermissen? Dann haben wir für euch in unserem letzten Blogartikel die neuesten Informationen zum La OLa Freizeitspaß zusammengefasst!

Von Domenic Rathjen