Weltfrauentag in Oldenburg

Der 8. März ist weltweit ein Tag, an dem nicht nur auf verschiedene Arten und Weisen gegen patriarchale Strukturen protestiert wird, sondern vor allem ein Tag, der in dem Licht der Frau steht. Auch in Oldenburg wird das Thema ganz groß geschrieben. In diesem Jahr können natürlich keine großen Veranstaltungen vor Ort stattfinden. Nichtsdestotrotz hat die Stadt Oldenburg ein paar Möglichkeiten für euch geschaffen. Hier eine Übersicht für euch:

Veranstaltungen in Oldenburg
Filmreihe zum Internationalen Frauentag

Seit vielen Jahren begleiten das Cine k und das Medienbüro Oldenburg in Kooperation mit dem Feministischen Forum Oldenburg diesen Tag mit einer Filmreihe im Cine k. Dieses Jahr präsentieren sie die Filme erstmalig im Cine 3.

Gott existiert, ihr Name ist Petrunya

Gott existiert, ihr Name ist Petrunya

Regie: Teona Strugar Mitevska, Nordmazedonien 2019, 100 Min.

Petrunya lebt mit 31 noch bei ihren Eltern und sucht Arbeit. Auf dem Rückweg nach einem Vorstellungsgespräch, das für die junge Frau nicht nur erfolglos, sondern auch demütigend war, trifft sie auf die Dreikönigsprozession und folgt ihr zum Fluss, wo der Pope ein Holzkreuz ins eiskalte Wasser wirft; die harten Jungs sollen es retten. Ohne viel zu überlegen, springt Petrunya ins Wasser und schnappt sich das Kreuz. Der Skandal ist perfekt: Eine Frau hat gefälligst Männerregeln zu folgen.
Mit »Gott existiert, ihr Name ist Petrunya« trifft die mazedonische Regisseurin Teona Strugar Mitevska einen Nerv unserer Zeit. Dabei ist Petrunya alles andere als eine Frauenrechtlerin. Sie lässt nur einfach ihren gesunden Menschenverstand walten und redet so, wie sie empfindet, egal ob das, was sie sagt, gesellschaftlich korrekt ist oder nicht. Dadurch hält sie
der selbstgerechten Männerwelt einen Spiegel vor, während die Filmemacherin zeigt, wie Religionen, gedeckt von Politikern und Beamten, die absurdesten Regeln aufrechterhalten, besonders gegen Frauen.

Link zum Film: www.cine-k.de

Silvana

Silvana

Regie: Mika Gustafson, Schweden 2017, 90 Min.

Mit kompromisslosen Texten kämpft die lesbische Rapperin Silvana Imam für Feminismus und gegen jedwede Form von Repression. So wurde sie zur Ikone der jungen Generation in Skandinavien. Eine kraftvolle Pop-Love-Story und ein mitreißendes und intimes Porträt über die Rapperin mit syrischen und litauischen Wurzeln.
Der Film begleitet sie über mehrere Jahre und zeigt neben ihrem Aufstieg von der Underground-Künstlerin zum Star auch ihre ersten großen Chart-Erfolge und den Beginn ihrer Liebesbeziehung zur schwedischen Pop-Künstlerin Beatrice Eli. Der Erfolg und die Rolle der starken Frau, die Silvana von den Medien aufgedrückt bekommt, führen zum Zusammenbruch. Silvana zieht sich 2016 aus der Öffentlichkeit zurück, nutzt die Auszeit um sich als Künstlerin neu zu erfinden und wagt ein kraftvolles Comeback. Ein intimes und mitreißendes Porträt.

Link zum Film: www.cine-k.de

Mustang

Mustang

Regie: Deniz Gamze Ergüven, Türkei | Frankreich | Deutschland 2015, 97 Min.

Sommer in einem türkischen Dorf. Lale und ihre vier Schwestern wachsen nach dem Tod der Eltern bei ihrem Onkel auf. Als sie nach der Schule beim unschuldigen Herumtollen mit ein paar Jungs im Meer beobachtet werden, lösen sie einen Skandal aus. Ihr als schamlos wahrgenommenes Verhalten hat dramatische Folgen: Das Haus der Familie wird zum Gefängnis, Benimmunterricht ersetzt die Schule und Ehen werden arrangiert. Doch die fünf Schwestern – allesamt von großem Freiheitsdrang erfüllt – beginnen, sich gegen die ihnen auferlegten Grenzen aufzulehnen.
Einfühlsam und kraftvoll zugleich setzt die junge Regisseurin Deniz Gamze Ergüven die unzähmbare Lebenslust der fünf Schwestern in Szene, die sich in einer von Männern geprägten Gesellschaft ihr Recht auf Selbstbestimmung erkämpfen. Mit lichtdurchfluteten Bildern trotzt der Film dem dramatischen Geschehen und setzt der Brutalität zarte Sinnlichkeit und jugendliches Aufbegehren entgegen, die die Zuschauern:innen tief berühren und mit Hoffnung erfüllen.

Link zum Film: www.cine-k.de

May Ayim

Kurzfilm: May Ayim: Hoffnung im Herz

Regie: Maria Binder, Deutschland 1997 , 28 Min.

Ein Portrait von May Ayim, der ghanaisch-deutschen Dichterin, Wissenschaftlerin und politischen Aktivistin unter der Regie von Maria Binder. May Ayim war eine der VorreiterInnen der Schwarzen Deutschen Bewegung, die mit ihrer Forschung zur Geschichte und Gegenwart Afro-Deutscher und mit ihrer politischen Lyrik im In- und Ausland bekannt wurde. May Ayim schrieb sich ein in die Tradition des Sprechgesangs und fühlte sich mit anderen Schwarzen DichterInnen der Diaspora stark verbunden. Dichtung war für sie eine Möglichkeit der weißen deutschen Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Der Film zeigt May Ayim in Performances in Südafrika und in Deutschland.
Interviews und Gedichte erzählen von der Suche nach Identität, wie und warum der Begriff afro-deutsch entstanden ist und wie eine junge Schwarze Frau die sogenannte Wiedervereinigung erlebte.
May Ayim lebte von 1960 bis 1996. In Berlin wurde 2010 eine Straße nach May Ayim umbenannt, die vorher den Namen eines Kolonialisten hatte.

Link zum Film: www.cine-k.de

Chichinette – Wie ich zufällig Spionin wurde

CHICHINETTE – Wie ich zufällig Spionin wurde

Regie: Nicola Alice Hens, Deutschland 2019, 86 Min.

Chichinette gibt Einblicke in die bisher kaum bekannte Geschichte von Marthe Cohn alias Chichinette. In den Kriegswirren entscheidet sich die französische Jüdin, als Spionin der Alliierten in Nazi-Deutschland für das Ende des Krieges zu kämpfen. Ihre Mission gelingt, doch nach dem Krieg redet sie 60 Jahre lang mit niemandem darüber. Heute, im Alter von 100, bereist sie die Welt, um ihre Geschichte mit der jungen Generation zu teilen. Denn sie weiß: Viel Zeit bleibt ihr nicht.

Link zum Film: www.cine-k.de

Von Lina