Kurz geschnackt mit Marc Gensior: Von Idolen, The Voice und einem Wespenstich

<< Meine Mutter fragte mich, als ich gerade 15 Jahre alt war: Was willst du mal werden? Ich sah sie nur kurz an und sagte dann energisch: Wieso werden? ICH BIN MUSIKER! Damals war ich noch weit davon entfernt ein professioneller Musiker & Songwriter zu sein, doch ich wusste schon damals, dass es für mich keinen Plan B geben wird. >>

So einen visionären und gleichzeitig sehr sympathischen Einstieg hatten wir mit Marc Gensior in unser Interview am vergangenen Mittwoch. Seine Stimme voller Motivation und Freude auf alles, was kommt. Ehrlicherweise genau das, was wir an diesem grauen Januartag brauchen. Die Vorfreude ist übrigens ganz unsererseits, denn der Countdown zum ILO x BOESE ENTERTAINMENT LIVESTREAM läuft. Freitag ist es endlich soweit und damit startet für Marc auch gleichzeitig ein neues, aufregendes Kapitel — die deutschsprachige Bühnenperformance und Veröffentlichung seiner ersten deutschen Single << Hier beginnt dein Leben!>>.

Marc Gensior mit Gitarre in schwarz weiß

Foto: Boese Entertainment

#1 Marc, vielen Dank, dass du dir Zeit für uns nimmst. Fangen wir doch mal ganz vorne an. Sag mal, wie bist du zur Musik gekommen? Startete alles klassisch mit einer Garagenband?

Gerne, ich freue mich mit euch zu schnacken! Und, ja, irgendwie schon. Es fing hinter den Fahrrädern im Schuppen an. Ob Ukulele oder Gitarre, ohne Musik geht nichts, seit ich denken kann. Zu meiner Mutter sagte ich mal auf ihre Frage, was ich denn werden möchte: Wieso werden? Ich bin Musiker. Da war ich 15.

Marc Gensior

Foto: Boese Entertainment

#2 Sehr ambitioniert und du hattest zum Glück Recht! Nach bereits vielen Jahren Bühnenerfahrung, startest du jetzt noch einmal neu  erfunden durch: Die Veröffentlichung deiner allersten, deutschen Single, LIVE Stream Konzert Debüt gleich dazu. Bist du aufgeregt?

Schon kribbelig. Für das Singen in der Muttersprache habe ich mich noch einmal neu erfunden, doch es bringt mir unglaublich viel Freude. Musik ist einfach meine große Leidenschaft. Doch es ist anders für mich, ich war sonst englischsprachig unterwegs. Obwohl ich meinen ersten eigenen Song auf Deutsch bereits mit 17 geschrieben. Er heißt „Du“.

#3 Das klingt spannend und auch richtig gut. Wir haben vorhin in dein neues Video reingehört. Mega! Man merkt gar nicht, dass du vorher eher auf Englisch unterwegs warst. Apropos, wer sind denn so deine Idole? Wer hat deinen Stil maßgeblich geprägt?

Van Morrison, The Smiths, James Taylor, U2, Morrissey und nochmal — Van Morrison. Besonders er hat es mir von Beginn an angetan. Einmal hatte ich fast die Chance mit ihm zu sprechen. In der Bar im Atlantic Hotel Wilhelmshaven, doch ich hab mich einfach nicht getraut ihn anzusprechen. Er hatte einen Auftritt dort. Ich wette bis heute, er hätte super entspannt reagiert. Er ist wirklich mein #oneandonly Idol, mit dem ich gerne mal auf der Bühne stehen würde.

Cover Marc Gensior

#4 Van, you heard that. Your chance! Wir hoffen, dass du dazu noch einmal die Chance bekommst. Übrigens zum Thema Bühne, unsere ILO Community hat vorab ebenfalls ein paar Fragen an dich gestellt. Eine davon: Hast du Tipps gegen Lampenfieber oder hast du das überhaupt noch?

Also z.B. was meinen Auftritt bei The Voice of Germany angeht — ja, hatte ich. Es wäre gelogen, das mit nein zu beantworten. Doch grundsätzlich wird es natürlich über die Jahre immer besser. Seitdem ich 18 bin stehe ich regelmäßig auf der Bühne und mein Tipp ist einfach die Konzentration. Das kann man auf jeden Fall lernen, einen Punkt fokussieren, sich konzentrieren und wenn man erstmal gestartet ist, geht es meist von alleine. Dann ist man einfach so drin. So ist es bei mir zumindest. Bei The Voice war es einfach eine noch ganz andere Situation als sonst. Komplett ruhig — es gabt ja kein Publikum — grelles Licht auf einen gerichtet, dort habe ich mich einfach stark auf das große Voice Symbol konzentriert und dachte, jetzt oder nie.

Marc Gensior nah

Foto: Boese Entertainment

#5 Du sprichst es gerade schon selbst an, die Frage haben wir natürlich auch noch auf der Liste. Deine Zeit bei The Voice of Germany. Du hast es bis in die Battles geschafft! Erst einmal Glückwunsch dafür, top Leistung. Wie kam es denn überhaupt dazu? Hast du dich selbst angemeldet fürs Casting?

Freya, im Leben wäre ich nicht darauf gekommen, mich selbst anzumelden! (lacht) Meine Frau Nicole hat mich angemeldet. Heimlich. Ich wusste nichts davon! Sie hat mir dann kurz vor meinem Geburtstag am 8. Februar offenbart, dass wir diesen in Hamburg verbringen werden. Ich dachte erst, cool, bisschen die Stadt unsicher machen. Doch dann verriet sie mir den Grund — erst hab ich echt gedacht, ach nee, was hast du getan?! Doch ich kann ihr keinen Wunsch abschlagen und dann nahm alles seinen Lauf.

Marc Gensior nah schwarz weiß

Foto: Boese Entertainment

#6 Ach wie witzig. Cool deine Nicole, echt! Und wie war das Casting denn so? Und vor allem, dein Auftritt?

Ein junger Haufen vor allem. Wirklich, ich kam da rein, alle am Proben, Singen, in jeder Ecke des Raumes und ich konnte nur denken: Du bist mit Abstand der Älteste hier. Das kannst du doch nicht bringen? Ein guter Kumpel von mir war an dem Tag auch dabei. Wir haben dann erst einmal an der Bar ein Glas Grauburgunder getrunken. Hab mich dann von dort noch einmal umgesehen. Immernoch der Älteste. Hab zu meinem Kumpel dann gesagt, echt das geht doch nicht. Was mache ich hier? Ich bin doch schon Musiker und glücklich, so wie es ist. Er sagte nur, dann guck mal zu Nicole und sag es ihr. Ihre Augen glänzten und ich wusste, ich muss das durchziehen. Es gibt kein Zurück mehr.

Grafik: Boese Entertainment

#7 So schön gesagt. Das ist Liebe! Doch es hat sich ja gelohnt. Wie gesagt, bis in die Battles, Mark als Coach und bestimmt eine coole Erfahrung. Was war denn dein bester oder sagen wir mal, verrücktester Moment bei The Voice?

Absolut tolle Erfahrung! Außerdem auch so viel talentierte Menschen in dieser Staffel, da bin ich auf jeden Fall auch selbst stolz dabei gewesen zu sein bis zu den Battles. Mark ist ein toller Coach. Er wusste zwar direkt von Beginn an, dass ich eigentlich zu Rea wollte, doch das stand uns nicht im Weg. Mark ist offen, sympathisch und vor allem auch echt intelligent. Der witzigste Moment dort war eigentlich, dass mich kurz vor meinem Auftritt noch eine Wespe gestochen hat. Bei meiner letzten Probe vor dem großen Moment, kam sie einfach durchs Fenster rein, direkt auf mich zu und zack! Und soll ich mal etwas verraten? Was Besseres hätte mir nicht passieren können. Ich sag’s dir, die hat mir der liebe Gott geschickt. Denn du wartest so lange, ich war echt kribbelig die ganze Zeit und dann irgendwann, kam ich an so einen müden Punkt. Direkt vor dem Auftritt und dann kam die Wespe.

Foto: Boese Entertainment

#8 Noch nie so eine positive Geschichte über einen Wespenstich gehört. Echt witzig! Klingt auch insgesamt nach einer tollen Erfahrung für dich, die gesamte Zeit. Die nächste spannende Erfahrung gibt es dann ja jetzt im Cadillac Oldenburg am 22.01. — was genau erwartet uns da? Oder besser gesagt LIVE vor unseren Bildschirmen zuhause.

Authentische Songs aus dem Leben. Natürlich meine neue Single „Hier beginnt dein Leben“ und einfach eine kleine Musik-Auszeit. Es freut mich, wenn einige dabei sind und ich allen mit meiner Musik einen schönen Abend bereite. Darüber hinaus ist es auch für mich neu, so ganz ohne Band zu spielen. Doch es war uns besonders wichtig, so wenig Kontakte wie möglich zu haben. Ich spiele tatsächlich auch wirklich ganz allein. Technik wird vorbereitet. Auf Abstand wird geachtet. Doch wir machen das Beste aus der derzeitigen Situation, Hauptsache gesund und irgendwann findet das Leben dann auch wieder draußen statt.

Foto: Boese Entertainment

#9 Das hast du schön gesagt. Eine letzte Frage noch, dann lassen wir dich weiter proben. Du bist ja waschechtes Nordkind, kommst aus Wilhelmshaven, was ist denn dein Lieblingsort in unserer Region?

Ganz klar die Mole in Wilhelmshaven. Direkt in meiner Heimat und sobald ich dort spazieren gehe, fühle ich mich komplett angekommen, vollkommen zuhause einfach. Vor allem, wenn man viel rumkommt, viel im Auto unterwegs ist, braucht man diesen einen Ort zum Ankommen. Ich würde auch sagen, ich bin typisch norddeutsch — kantig, gerade raus, ehrlich. Das mag ich auch so an den Menschen hier.

Marc Gensior

Foto: Jens Rehder

#10 Ja wir Norddeutschen. Das hat wirklich etwas, da sprichst du uns aus der Seele. Marc, wir hoffen, dass wir uns ganz bald auch mal in persona bei einem Kaffee oder auch Grauburgunder sehen können. Bis dahin freuen wir uns unglaublich doll auf dein bevorstehendes LIVE Konzert. Danke für das tolle Interview.

Das wünsche ich mir auch! Das holen wir nach mit dem Kaffee und genau, wir sehen uns dann im Live-Stream. Ich freue mich auch sehr auf euch. Danke auch an euch für das nette Interview.

Alle Infos zum LIVE Stream am Freitag, 22.01.21, ab 20.00 Uhr gibt es HIER.

    Freya-Alessa-Bodem

    Von Freya-Alessa