Moin NABU OL: Zu spät für ein Igelhaus?

Es ist Herbst in Oldenburg und umzu. Die Blätter fallen von den Bäumen, der Schlossgarten scheint uns beim Spaziergang bunt entgegen und neben Laub, findet man in den Gärten der Region auch oftmals stachelige Besucher: Die Igel suchen einen Platz für den Winterschlaf. Wir haben beim NABU Oldenburg nachfragt – ist es schon zu spät für ein Igelhaus? Und kommen die Igel sonst auch so durch den Winter?

IGEL-EINZUG ANFANG NOVEMBER

Vorab – nein, es ist noch nicht zu spät. Es ist sogar der perfekte Zeitpunkt für ein Igelhaus. Die kleinen Gartenbewohner beziehen meist Anfang November ihre Winterschlafquartiere. Also ran an ans Projekt Igelhaus und wer nicht genau weiß, wie so ein Unterschlupf auszusehen hat, das Team des NABU hilft euch gerne weiter. Schaut am besten in der Geschäftsstelle am Schloßwall 15 in Oldenburg vorbei (Montag bis Donnerstag von 15.00 bis 17.00 geöffnet | Samstag von 10.00 bis 13.00 Uhr). Für nur 5€ gibt es sogar ein Igelpaket mit Bauplan und für ganz große Igelfans gibt es sogar ein Poster „Artenschutz vor der Haustür“, das seht ihr hier. Natürlich könnt ihr euch auch online informieren.

EIN IGELFREUNDLICHER GARTEN

Für alle diejenigen unter euch, die trotz Corona-Pandemie und somit viel Zeit zuhause, den Garten nicht tipptopp in Schuss haben: Euer Garten soll so, euer Garten ist igelfreundlich! Denn die Vierbeiner freuen sich über Laub- sowie Reisighaufen hier und da: „Ein igelfreundlicher Garten ist ein naturnaher Garten, gerne mit einem Angebot an niedrigem Buschwerk.“, empfiehlt der NABU. Der Igelunterschlupf sollte allerdings an einer ruhigen Stelle im Garten aufgestellt sein, damit ein stacheliger Bewohner einzieht. Übrigens dürft ihr auch zufüttern. „Jedes Gramm mehr auf den Rippen hilft über den Winter“, verrät Bernd Ziesmer (Pressesprecher des NABU). „Dazu nimmt man spezielles Igelfutter oder auch Katzen-Dosenfutter, gerne gemischt mit Haferflocken. Dem dämmerungsaktiven Tier sollten Futterstellen am Abend und möglichst immer am gleichen Ort angeboten werden. Die Igel merken sich Zeit und Ort.“

DIE IGEL SCHAFFEN ES AUCH OHNE UNS

Wer jetzt keinen Garten hat oder auch noch nie einen Igel bei sich gesichtet hat – keine Panik! Igel sind Wildtiere und schaffen es auch ohne Hilfe von uns Menschen gut durch den Winter. „Grundsätzlich möchten wir betonen, dass Igeln als Wildtieren von Natur aus alle Fähigkeiten gegeben sind, den Winter in unseren Breiten eigenständig zu überstehen,“ sagt Bernd Ziesmer (Biologe beim NABU), „die Tiere fressen sich in den Herbstmonaten Reserven an, um an geeigneten Orten den kalten Winter zu verschlafen.“

Natürlich ist es trotzdem schön, den Igeln eine kleine Pension im eigenen Garten anzubieten. Solltet ihr noch weitere Fragen haben, das Team des NABU ist gerne euer Ansprechpartner in Sachen Igel-Information. Für weitere Tipps und den direkten Kontakt zum NABU klickt hier.

Igel am Futter

Freya-Alessa-Bodem

Von Freya-Alessa